Das Telefon klingelt, eine Flut an E-Mails wartet in deinem Postfach und deine To-Do-Listen wachsen und wachsen…viele kennen das Gefühl, gestresst zu sein. Doch was genau ist Stress, wie funktioniert Stressbewältigung und was kannst du tun, um zu mehr Entspannung und Gelassenheit zu gelangen? Mit diesen Themen beschäftigt sich dieser Artikel:
- Was ist Stress?
- Umgang mit Stress
- Stressbewältigungsstrategien und Stressmanagement
- Was ist Work-Life-Balance?
- Was bedeutet Burn Out?
Was ist Stress?
Um diese Frage zu beantworten, muss man sich darüber im Klaren sein, dass Stress nicht per se etwas Negatives sein muss. Stress lässt sich in zwei Kategorien unterteilen:
- Eustress (positiver Stress):
Die Vorsilbe „Eu“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „gut“. Mit Eustress ist angenehmer Stress gemeint, der aktiviert und es ermöglicht, seine Umwelt auszublenden und sich nur noch einer Sache zu widmen. Daher steht Eustress häufig im Zusammenhang mit Motivation, Kreativität und Schaffenskraft. Da dieser Stress nicht als Belastung empfunden wird, ist eine Stressbewältigung im engeren Sinne hier nicht notwendig.
- Distress (negativer Stress):
Die Vorsilbe „Dis“ kommt aus dem Lateinischen und steht für „schlecht“. Distress bezeichnet negativen Stress, der die eigene Leistungsfähigkeit verringert. Der Körper ist angespannt und man fühlt sich belastet und blockiert. Dieser Stress entsteht meist aus zu hohen Anforderungen (beruflich oder privat), die nicht erfüllt werden können. Wird er über einen längeren Zeitraum empfunden, stellt Distress ein echtes Risiko für die Gesundheit dar. Daher ist es wichtig, Taktiken der Stressbewältigung zu beherrschen.
Umgang mit Stress
Es gibt verschiedene Auslöser für Stress: Äußere Faktoren wie Lärm oder Reizüberflutung und innere Faktoren wie hoher Leistungsdruck, Versagensängste oder Furcht vor Verantwortung. Es geht jedoch nicht jeder Mensch gleich mit diesen Auslösern um. Ob eine Situation für Stress sorgt, hängt in starkem Maß von der eigenen Persönlichkeit und inneren Einstellung ab. Auch die eigenen Erfahrungen, die eigene Work-Life-Balance und das Wissen um Strategien der Stressbewältigung sind für den Umgang mit Stress ausschlaggebend.
Wie geht unser Körper mit Stress um? Für ihn sendet Stress das Signal, dass er sich für Kampf oder Flucht wappnen muss. Es findet eine chemische Reaktion statt: Die Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin, die dafür sorgen, dass unser Körper unter Anspannung bleibt. Befindet sich ein Mensch nun für längere Zeit in diesem Zustand, hat das gravierende Auswirkungen. Es kann unter anderem zu Herzstechen, Schwindel, Magenschmerzen, Rückenschmerzen, Durchfall oder Kopfschmerzen führen. Auch die Psyche leidet enorm unter Dauerstress. Dies äußert sich oft in Erschöpfungszuständen, Depressionen, Suchterkrankungen oder kann in einem Burnout münden. Um dies zu verhindern, werden Im Folgenden Strategien zur Stressbewältigung und zum Stressmanagement vorgestellt, die dir dabei helfen, den richtigen Umgang mit Stress zu erlernen.
Stressbewältigungsstrategien und Stressmanagement
Du kannst Stressmanagement betreiben, indem du an folgenden Punkten ansetzt:
- Deiner Umwelt
- Deiner Psyche
- Deinem Körper
An deiner Umwelt setzt du an, indem du sie von den Faktoren befreist, die Stress in dir Auslösen. Deine direkte Arbeitsumgebung spielt in Sachen Stressbewältigung eine tragende Rolle: Räume auf, denn Ordnung am Arbeitsplatz sorgt für ein Gefühl der Übersichtlichkeit und Kontrolle. Entferne lärmende Geräuschquellen, grelle Lichter und sorge für eine angenehme Raumtemperatur.
Du setzt an deiner Psyche an, indem du dich mit deiner Herangehensweise, deiner inneren Einstellung und deinem Umgang mit Anforderungen beschäftigst. Eigne dir ein gutes Zeitmanagement an. Wer seine Aufgaben klar strukturiert, geht der Gefahr aus dem Weg, von Fristen und Deadlines überrascht und überrollt zu werden. Stressmanagement bedeutet auch, deine innere Einstellung zu betrachten: Setze dich mit den Ansprüchen, die du an dich stellst, auseinander. Streben nach Perfektion, Angst vor dem Scheitern und Furcht vor Kritik sind wie Steine auf dem Weg zu mehr Gelassenheit. Ein bestimmtes aber unaufgeregtes Vorgehen hilft dir dabei, deine Ziele zu erreichen.
Dein Körper spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Stressbewältigung. Achte auf genug sportlichen Ausgleich zu deinem Berufsleben, vor allem wenn du viel im Sitzen arbeitest. Regelmäßiger Sport baut Anspannungen ab und hilft dir, Abstand von deinem Arbeitsalltag zu gewinnen. Aber auch genug Schlaf trägt zu gelungenem Stressmanagement bei. Probiere zudem verschiedene Entspannungsmethoden wie Progressive Muskelrelaxation (PMR), Meditation oder Autogenes Training aus.
Was ist Work-Life-Balance?
Befindet sich dein Berufs- und Privatleben in einem ausgewogenen Verhältnis, spricht man von Work-Life-Balance. In einer Arbeits- und Lebenswelt, die sich stetig anpasst und verändert, müssen Berufs- und Privatleben intelligent miteinander verbunden werden. Ziel dabei ist es, für ein gesünderes, zufriedeneres Leben zu sorgen. Eine Work-Life-Balance lässt sich nur mit den richtigen Rahmenbedingungen erreichen, es sind also sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber gefragt. Es müssen flexible Modelle bezüglich der Arbeitszeit geschaffen werden. Dazu gehören Teilzeit-und Gleitzeit-Modelle, Sabbaticals oder die Arbeit im Homeoffice. Darüber hinaus helfen Weiterbildungen im Bereich des Projekt-, Selbst- und Zeitmanagements Mitarbeitern, besser mit Anforderungen umzugehen und Überlastung zu vermeiden.
Was bedeutet Burn Out?
Der Begriff Burn out beschreibt einen Zustand totaler geistiger und körperlicher Erschöpfung. Meist geht dieser mit Symptomen wie Müdigkeit, Überforderung, Lustlosigkeit und körperlichen Beschwerden einher. Zu den Auslösern gehören sowohl Umwelt- als auch situative und Persönlichkeitsfaktoren. Einflussfaktoren im Unternehmen können beispielsweise fehlende Ressourcen, administrative Zwänge oder Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten sein. Die konkreten Auslöser für ein Burnout-Syndrom können im Einzelfall sehr unterschiedlich ausfallen. Es lässt sich aber allgemein festhalten, dass ein Burn out meist aus einem über Monate- oder Jahre andauernden Zustand aus Stress, Überarbeitung und Überforderung entsteht. Meist ist eine längere Behandlung im Sinne einer Therapie sowie die grundsätzliche Änderung der Lebens- und Arbeitsweise notwendig, um ein Burnout in den Griff zu bekommen.